Post Time:Nov 12,2013Classify:Industry NewsView:160
Nach drei Jahren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten und einem Doktorat in Marketing hat Federica Bovone die journalistischen Ambitionen ihrer jungen Jahre niedergelegt, sich dem Familienunternehmen gewidmet und hier den geeigneten Raum für ihre neue, in Amerika entstandene Leidenschaft, das Marketing, gefunden. Gemeinsam mit ihrer Schwester Giulia schickt sie sich an, die Verantwortung an der Leitung der Elettromeccanica Bovone zu übernehmen, die vom Gro?vater Luigi im Jahr 1954 gegründet wurde, heute weltweit pr?sent ist und aufgrund ihrer Innovationsorientierung, sowie des hohen Qualit?tsniveaus überall gesch?tzt wird. Die Geschichte der Firma Elettromeccanica Bovone ist eine Geschichte exzellenter Produkte, wie man im offiziellen Firmenprofil lesen kann. Eine Exzellenz, die zum Top des Made in Italy und zur Firmentradition geh?rt: Ein stimulierendes Erbe für die Nachkommen, aber vielleicht auch ein wenig be?ngstigend. Stimmt das?Das ist allerdings be?ngstigend, denn niemand hat bisher eine solche Krise, wie die der vergangenen Jahre gesehen, und die Globalisierung ?ffnet zwar neue M?rkte, aber die Konkurrenz, die man heute nicht spürt, in Zukunft, wer wei?…Die Globalisierung k?nnte im wahrsten Sinn dieses Wortes das Konzept des Made in Italy verloren gehen lassen, denn in einer globalen Welt w?re die Identifizierung viel schwieriger. Auf jeden Fall, wir werden ja sehen, wohin die Entwicklung geht. Auf italienische Qualit?t setzen, ist heute die St?rke unserer kleinen/mittleren Unternehmen, treibende Kraft unseres Landes. Die Krise der letzten Jahre erlaubte es jungen Leuten, wie mir, gleich am Anfang ihrer Karriere Problemen zu begegnen, die niemand zuvor gemeinsam mit den vorherigen Generationen affrontiert hat, eine Situation, die ein wahres Zusammenspiel gewinnender Kapazit?ten erfordert. Ich glaube, wir haben damit eine harte Schule hinter uns, die uns helfen wird, der Zukunft ins Auge zu blicken. Besorgt? Sicherlich etwas nerv?s. Meine Schwester und ich, wir sind die dritte Generation … und bekanntlich haben die dritten Generationen eine niedrige Erfolgsrate. Ich habe allerdings eine solide Firma und einen jungen Vater hinter mir, der uns noch viele Jahre lang folgen kann. Traditionsgem?? wird das Ruder bei den mittleren italienischen Unternehmen innerhalb der Familie weitergegeben, nach langer Vorbereitungszeit, wie in einem vorher geschriebenen Drehbuch: Ist Ihr Eintritt in die Firma die logische Folge einer Familientradition oder eine überlegte Entscheidung?Beides. Wie alle Heranwachsenden hatte auch ich meine Jugendtr?ume. Man m?chte Arch?ologe werden, Forscher oder Weltraumfahrer, ich wollte Sportjournalistin werden. Da ich aber eine realistische, praktische Person bin, habe ich, als es an der Zeit war, das gew?hlt, was mir die meiste Sicherheit bot: Praktisch gesehen muss man sich für das entscheiden, was "uns ern?hren kann". Als ich mich für die Firma entschied, bin ich in die Vereinigten Staaten gegangen und habe das Marketing entdeckt, das auch dank der Lehrkr?fte an meiner Universit?t zu meiner Leidenschaft wurde, und so habe ich das, was mir gef?llt, in meiner "vorbestimmten" Arbeit anwenden k?nnen. Sicher, der Anfang war schwer, wie für jeden anderen auch, aber heute kann ich sagen, dass ich ein Superglück habe, weil ich eine Arbeit mache, die mir sehr gef?llt. In Ihrem Lebenslauf nimmt Ihr Aufenthalt in den Vereinigten Staaten eine besonders wichtige Stellung ein: Abgesehen vom perfekten Englisch, welche kostbare Erfahrung haben Sie die Jahre in Amerika gelehrt?Die Liebe zu meinem Land. Ich werde sauer, wenn die Leute auf Italien rumhacken: Die Kirschen in Nachbars Garten schmecken ganz selten besser! Die Vereinigten Staaten sind das Land der Opportunit?ten, da gibt es keine Zweifel, die Bürokratie ist schnell und alles liegt in Reichweite, aber Italien mit seinen Qualit?ten und Fehlern ist nicht vergleichbar. In Amerika glauben alle, frei zu sein, leben aber innerhalb zahlreicher Barrieren. Die Leute sind eher opportunistisch, sind Freunde, solange sie denken, dass Du ihnen nützen kannst, wenn das Ziel erreicht ist, verschwindest Du aus ihrer Welt. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber das ist die Idee, die ich mir gemacht habe. In unserem "Tohuwabohu" h?lt uns die italienische Erfindungskraft immer an der Oberfl?che. Ich glaube, eben diese Charakteristik hat uns die Krise weniger spüren lassen als andere L?nder, obgleich sie für viele Firmen tragisch ausging.Dieses Jahr feiert Italien seine 150 j?hrige Einigung: Wie sieht Ihrer Meinung nach der beste Beitrag aus, den die Industrie und die italienischen Unternehmen leisten k?nnen, damit die Feier einen konkreten Sinn bekommt?Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass sie mehr tun müssen, als sie bereits tagt?glich tun. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind der eigentliche Motor dieses Landes: Das sollte nicht nur eine theoretische überlegung sein, sondern auch in der Praxis anerkannt werden. Es wurde so viel über die Fiat gesprochen und den Vertrag zwischen Gesch?ftsleitung und Gewerkschaften. Es ist vollkommen richtig, darüber zu reden, aber niemand hat von den sekund?ren Auswirkungen einer überführung ins Ausland gesprochen. Um es genau zu sagen, sicher müssen die gro?en Unternehmen geschützt werden, selbstverst?ndlich, aber es w?re an der Zeit, dass auch wir nicht nur mit Phrasen abgestempelt, sondern mit konkreten Fakten unterstützt werden.Die definitive Ausdehnung des Marktes auf die gesamte Weltbühne hat das Gesch?ftspotential der Firmen enorm erweitert, hat aber auch das Risiko und die Konkurrenz erh?ht: Werden es Ihrer Meinung nach die italienischen Firmen schwer haben, ihre Führungsposition auf dem Glasmarkt zu halten oder sind sie nahezu unangreifbar?Das wei? ich nicht, und ich glaube, niemand wei? es. Heute, im Jahr 2011, ist es absolut richtig, auf das Made in Italy zu setzen, da es, wie ich bereits sagte, unsere einzige Waffe ist. In Zukunft, wer wei? …. aber sicher finden Italien und die Italiener einen Weg zum überleben …immer.Letzte, übliche Frage: Halten Sie sich heute für optimistisch?Wie k?nnte ich nicht optimistisch sein? Ich bin 33 und habe die Pflicht, optimistisch zu sein. Unsere Firma besteht seit nahezu 60 Jahren, und wenn ich für sie eine Zukunft planen soll, dann muss ich absolut davon überzeugt sein, dass diese rosig aussieht. Das wird sicher nicht einfach werden, aber man muss Probleme optimistisch angehen, um sie zu l?sen! 14.04.2011, Bovone/vitrum-milano.it
Source: http://www.glassglobal.com/news/von_amerika_aus_in_die_weite_welt_federica_bovones_weg_fuehrt_ueber_ovada-17410.htmlAuthor:
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